Pater Joachim Haspinger
Joachim Haspinger wurde am 28. Oktober 1776 auf dem Haspingerhof geboren. Er war ein Kapuzinerpater und Tiroler Freiheitskämpfer.
Er studierte in Bozen und Innsbruck und kämpfte während des Studiums im österreichischen Heer gegen die Franzosen.1802 trat er in den Kapuzinerorden ein.1805 erhielt er die Priesterweihe und das Amt als Prediger im Kloster zu Schlanders im Vinschgau. Hier betätigte er sich vorwiegend politisch.
Haspinger rief aus religiösen Gründen zum Widerstand gegen die von der bayerischen Verwaltung angeordnete Pockenimpfung auf. Er schloss sich dem Geheimbund der Tiroler Patrioten an und beteiligte sich 1809 am Tiroler Volksaufstand. Haspinger nahm an den beiden Schlachten vom 29. Mai und 13. August teil, wo die Tiroler Schützen Hofers die französischen und bayrischen Truppen auf dem Bergisel schlugen. Von den Mitstreitern bekam er den Übernamen „Pater Rotbart“.
Im selben Jahr bereitete Haspinger auch den Aufstand im Lande Salzburg vor, der bis zum 3. November 1809 von französischen Truppen niedergeworfen wurde. Nach einem weiteren Aufstand der Tiroler unter Andreas Hofer musste er Tirol verlassen. Zuerst versteckte er sich neun Monate lang im Vinschgau auf der Tschenglsburg, darauf floh er am 31. Oktober 1810 nach Wien, wo er von 1810 bis 1812 Pfarrer in der Maria-Loretto-Kirche in Jedlesee war.
1812 erhielt er die geheime Mission, einen Volksaufstand vorzubereiten. Ab 1815 war er Pfarrer in Traunfeld im Weinviertel und wirkte als Seelsorger zu Sankt Lampert am Heiligen Berg bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1836. Danach lebte er in Hietzing bei Wien.
1848 begleitete er wieder als Feldprediger eine Kompanie Tiroler Feldjäger nach Italien und ließ sich 1854 zu Salzburg im kaiserlichen Schloss Mirabell nieder, wo er 1858 starb. Sein Leichnam wurde in die Hofkirche nach Innsbruck gebracht und dort neben Andreas Hofer beigesetzt.